Vorbemerkung
Bei der Entscheidung für den Übergang auf ein Gymnasium gilt es, den für ein Kind optimalen Ausbildungsort zu finden. Dabei sind die Eltern die kompetentesten Berater. Sie vor allem wissen um die Auffassungsgabe und die geistige Wendigkeit Ihrer Kinder, kennen das Lern- und Arbeitsverhalten und können das Maß an Selbstständigkeit, Sorgfalt und Ausdauer im Lernen am besten beurteilen – wichtige Hinweise auf eine gymnasiale Eignung und sichere Zeichen, dass sich ein Kind an unserer Schule seinen Begabungen entsprechend entwickeln wird..
Schulgeschichte
Das Hebel-Gymnasium Lörrach ist ein modernes Gymnasium humanistischer Prägung. Mit seiner mehr als 450-jährigen Geschichte als Lateinschule reicht die Schule zurück ins 16. Jahrhundert (Lateinische Landschule in Rötteln, 1556). Nach den Wirren des 30-jährigen Krieges neugegründet, erfolgte 1715 die Erhebung zum markgräflichen Paedagogium, 1883 zum humanistischen Gymnasium. Heute bilden alt- und neusprachliche Profilierung und solide naturwissenschaftliche Fundierung bei uns keine Gegensätze mehr, sondern die Schülerinnen und Schüler werden in diesen beiden Bereichen verantwortungsvoll auf zukünftige Herausforderungen in ihrem Leben vorbereitet.
Seit 1960 befindet sich die früher im sog. „Schiff“ (heute Museum am Burghof) untergebrachte Schule an ihrem derzeitigen Ort – und damit in zentraler Lage mit ausgezeichneter Anbindung an das öffentliche Verkehrssystem. Mit der Regio-S-Bahn sind wir von der Haltestelle Burghof/Zentrum in 3 Minuten Fußweg erreichbar.
Bildungsgänge und Profil
Ziel unserer Arbeit ist und bleibt vor allem guter gymnasialer Unterricht bei größtmöglicher Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler. Dieser Absicht dient die Bildung von Lehrerteams ebenso wie ein geeigneter Stundenrhythmus. Im digitalen Bereich wird unser Schulcurriculum durch das Mediencurriculum ergänzt, das digitale Unterrichtsinhalte vorsieht. Die Lehrkräfte werden bei deren Umsetzung von Schülerinnen und Schülern unserer Schule unterstützt, die an einer Ausbildung des Landesmedienzentrums zu Schülermedienmentoren und -mentorinnen teilgenommen haben. Für die Klassen 5-10 verfügen wir über 4 Tabletwagen à 30 Tablets, die im Unterricht zum Einsatz kommen, in der Kursstufe erhält jede Schülerin und jeder Schüler ein eigenes Tablet.
Das Hebel-Gymnasium hat seit langem Erfahrung mit dem achtjährigen gymnasialen Bildungsgang, der bei uns schon 1998 als eigener Zug für besonders begabte Schüler eingeführt wurde. Und seit mehreren Jahren befinden wir uns in einem grundlegenden Schulentwicklungsprozess: eine an unser spezifisches Profil angepasste Kontingentstundentafel, ein gesonderter Stundenpool, der vor allem einzelnen Fächern aber auch dem Mentoring in den Klassenstufen 5-7 zugutekommt, unbenotete Diagnose- und Vergleichsarbeiten zu Beginn der Klassen 5 und 8, das Fach „Naturwissenschaft und Technik“ sowie Latein und Englisch in einer besonders profilierten Weise („Latein plus“) ab Klasse 5.
Wir unterrichten in allen Fächern nach den neuen Bildungsstandards und eigenen Schulcurricula, die die früheren Lehrpläne abgelöst haben. Ab Klasse 8 können weitere Profile gewählt werden: entweder eine dritte Fremdsprache (Französisch oder Griechisch) oder das Fach Naturwissenschaft und Technik, für das spezielle Räume zur Durchführung von Schülerexperimenten zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird Spanisch fakultativ als vierte, spät beginnende Fremdsprache angeboten.
In der Kursstufe unterrichten wir alle Fächer - entweder als zweistündige und dreistündige Kurse oder als fünfstündige Leistungskurse. Den Abschluss bildet - unabhängig von der gewählten Sprachenfolge – immer die Allgemeine Hochschulreife. Um den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe möglichst viele - und auch seltenere Kurse, wie Psychologie oder Philosophie - anbieten zu können, kooperiert das Hebel-Gymnasium mit dem benachbarten Hans-Thoma-Gymnasium. Beide Gymnasien betreiben seit mehr als 25 Jahren eine multimedial ausgestattete Oberstufenarbeitsbibliothek.
„Latein plus“ - Das besondere Angebot
Seit 2003 unterrichten wir unsere Sextaner in zwei Fremdsprachen, Latein und Englisch. Was Latein als erste Fremdsprache betrifft, so können wir in der Tradition humanistischer Bildung und als das einzige öffentliche altsprachliche Gymnasium zwischen Konstanz und Freiburg auf sehr gute Erfahrungen zurückgreifen. Die Beherrschung der grammatikalischen Strukturen des Lateinischen erleichtert aber nicht nur das Erlernen weiterer Sprachen, sondern dient auch der Festigung der muttersprachlichen Kompetenz. Lateinische Texte erfordern genaues Hinsehen und begriffliches Unterscheiden sprachlicher Merkmale, sie schulen das Gedächtnis und vermitteln sichere Lerntechniken. Das alles kommt der Sorgfalt, Geduld und Konzentration zugute - Fähigkeiten, die auch für die Naturwissenschaften und das spätere Berufsleben von großer Bedeutung sind. Mit einem intensiven Lateinunterricht als erster Fremdsprache lernen die Schülerinnen und Schüler zudem die Antike als eine wesentliche Wurzel der europäischen Kultur kennen. Dabei sollen sie diese Tradition prüfend reflektieren, um einen eigenen, nicht nur von Zwecken und Funktionen bestimmten Standort in der modernen technischen Zivilisation überzeugend einnehmen zu können.
Ein weiterer Vorteil dieses Modells „Latein plus Englisch“, das als profiliertes Angebot zwischen Konstanz und Freiburg einmalig ist: geringere Probleme im Falle eines Schulwechsels
Vierte, spät beginnende Fremdsprache / Europäisches Gymnasium
Der entscheidende Vorteil dieses Konzepts am Hebel-Gymnasium ist, dass Schülerinnen und Schüler, die sich ab Klasse 8 für Altgriechisch, Französisch oder NWT entschieden haben, in der 10. Klasse eine weitere moderne Fremdsprache erlernen können. Sie werden in zeitlich versetzten Phasen in Latein, Englisch und Griechisch und einer weiteren modernen Fremdsprache unterrichtet, bei uns Spanisch. Das „Europäische Zertifikat“ zum Abiturzeugnis, das diejenigen Schülerinnen und Schüler erhalten, die Altgriechisch erlernt haben, bescheinigt eine zusätzliche Befähigung und bedeutet einen Bewerbungsvorteil beim Aufnahmeverfahren an den Hochschulen.
Hochbegabtenzug
Der Hochbegabtenzug Lörrach ist ein gemeinsames Projekt von Hans-Thoma-Gymnasium und Hebel-Gymnasium. Beide Schulen bringen dabei ihre großen Erfahrungen im naturwissenschaftlichen, neusprachlichen und altsprachlichen Profil mit ein. Das Angebot des Hochbegabtenzuges, dessen Eingangsfremdsprachen ebenfalls Latein und Englisch sind, richtet sich an geeignete Kinder aus den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald.
„Wissen- Forschen – Gestalten“ – vielleicht ließe sich dieses Profil so am besten umschreiben. Denn es will hochbegabten Kindern vor allem eine Vielfalt von Möglichkeiten eröffnen: von den alten Sprachen - Latein und Griechisch - über anspruchsvolles naturwissenschaftliches Experimentieren hin zum kreativen Gestalten suchen wir nach dem Besonderen und dem Verbindenden..
Schule - mehr als Unterricht
Wir bemühen uns neben der Qualität des Unterrichts um eine Erziehung, die den Menschen mit „Herz und Verstand“ (Hebel) anspricht, aber auch um eine an der Würde jedes Kindes und Jugendlichen orientierte Kultur im Umgang und Miteinander.
Die überschaubare Klassengröße (25-28) bei einer Schule mit etwa 600 Schülerinnen und Schülern erleichtert die vertrauensvolle Zusammenarbeit und gibt uns die Möglichkeit, auf veränderte gesellschaftliche Realitäten zu reagieren. Deshalb freuen wir uns, wenn sich Schülerinnen und Schüler über den regulären Unterricht hinaus engagieren, z.B. als Schülerpatinnen und -paten, als Streitschlichterinnen und Streitschlichter, im Sanitätsdienst, als Schülermentoren und -mentorinnen, als Medienmentorinnen und -mentoren oder als Verantwortliche für die jährlich erscheinende Jahresschrift sowie den Schulkalender (Hebel-Planer).
Schulgemeinschaft
Eine Schule lebt von der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler, z.B. in der Schülermitverwaltung (SMV). Die jährliche Schulversammlung zu Beginn jedes Schuljahres ist ein sichtbares Zeichen der gegenseitigen Zugewandtheit von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern.
Gelegenheit zu sozialem Lernen bieten auch die Arbeitsgemeinschaften im musischen und sportlichen Bereich: Orchester, Jazzband, Chor, Musical, Schwimmen, Fußball, Erste Hilfe und anderes mehr. Als weitere regelmäßige Veranstaltungen sind die Projekttage und der Tag der Gläsernen Schule, der Skitag oder das Sportfest, Wandertage, Schülerfeste sowie die Schulgottesdienste zu nennen.
Auch auf anderem Gebiet engagieren sich unsere Schülerinnen und Schüler: So säubert im wöchentlichen Wechsel immer eine Klasse während der großen Pausen den Schulhof – und am Schuljahresende räumen wir bei der sog. „Hebelputzete“ die ganze Schule auf.
Eine wesentliche Unterstützung erfährt die Schule durch die ausgezeichneten Aktivitäten ihrer Elternschaft, die sich in vielfältiger Weise in das Schulleben einbringt – z.B. bei der Begrüßung der Sextanereltern, beim Tag der Gläsernen Schule, der Berufsberatung durch Eltern und der Organisation von Schulfesten wie beispielsweise dem jährlich stattfindenden Sommerfest.
Auch in anderen Formen der Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern, in pädagogischen Arbeitskreisen bemühen wir uns um eine Weiterentwicklung unseres Profils.
Überaus hilfreich ist auch das Engagement unserer Schulvereine, vor allem des uns so großzügig unterstützenden Vereins der Freunde des Hebel-Gymnasiums und der 2008 ins Leben gerufenen „Stiftung Hebel-Gymnasium“. Dem „Urbergverein“ ist es zu verdanken, dass die Schule - zusammen mit den Nachbargymnasien - ein eigenes Schullandheim in Urberg/Südschwarzwald betreiben kann. Ihre Kinder werden in der 5. oder 6. Klasse jeweils eine Woche dort verbringen. Beitrittsformulare zu den genannten Vereinen sind im Sekretariat erhältlich.
Schüleraustausch
Wir sind stolz auf unsere Schüleraustauschmaßnahmen mit Frankreich, bei denen jeweils die Beziehung zum schulischen Leben vor Ort und die Begegnung in Gastfamilien gepflegt werden. So reisen Schüler der 10. Klassen nach Frankreich zum Lycée Charles de Gaulle in Vannes.
Ganztagesangebote und Infrastruktur
Die mit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums verbundenen Anforderungen (u. a. vermehrter Nachmittagsunterricht) veranlassten uns zu neuen Planungen und Überlegungen.
So wurde ein pädagogisches Konzept erarbeitet, das dem vermehrten Nachmittagsunterricht Rechnung trägt. Es reicht von der Rhythmisierung des Schultages (Vorrang von Doppelstunden sowie zwei großen Pausen am Vormittag) bis hin zur Sicherstellung der Mittagsversorgung durch eine Mensa (seit 2008). Ergänzt wird dieses Konzept durch ein gesondertes Schülermentoren und Betreuungsprogramm (z.B. Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe).