Dieses Schuljahr steht das Projekt Ad fontes für die Klassen 7/8 unter dem Motto Harmonie.
Ausgewählte Schülerinnen und Schüler trafen sich am Montag, dem 28. Januar 2019, zum Einstieg in ein Thema, das dieses Jahr insbesondere aus dem Blickwinkel Musik, Latein, Philosophie und Geschichte in Augenschein genommen wird. Geleitet wird dieses Jahr Ad fontes 7/8 von Matthias Kühn (Latein, Musik) und Dr. Tanja Reinhardt-Albiez (Latein, Deutsch, Geschichte).
1. Tag: Montag, 28. Januar 2019
Kann Harmonie schwarz sein? – Klingt harmonische Sprache gut? - …und gibt es disharmonische Sprachen? ….
Zu Beginn ihre Projekttage sammelten die Schülerinnen und Schüler in einem Brainstorming ihre Assoziationen zum Thema Harmonie und präsentierten diese in Wort und Bild. Es schloss sich eine Musikeinheit an, in der die Harmonie in Bezug auf Tonhöhe, Formgebung und Rhythmus in musikalischen Übungen erlebt und reflektiert wurde. Der Allgemeinmediziner Dr. Stefan Preis erklärte den Schülerinnen und Schülern anschließend den Zusammenhang von körperlichem Schmerz und körperlicher Disharmonie und demonstrierte dies humorvoll und nachvollziehbar am Beispiel von Monty Pythons Ministry of Silly Walks; in Übungen zur Selbstwahrnehmung experimentierten die Schülerinnen und Schüler schließlich selbst mit Harmonie und Disharmonie.
Der Nachmittag gehörte ganz der Grundeinführung in das Wesen der Philosophie und das Denksystem der Stoa.
Die folgenden Bilder geben Eindrücke aus dem erlebnisreichen Tag:
2. Tag: Dienstag, 29. Januar 2019
Harmonie in der Architektur – das Beispiel der anthroposophischen Architektur.
Am heutigen Tag stand ein weiteres Mal das forschende Lernen im Mittelpunkt. Heute ging es um Harmonie in Form und Architektur. Als Beispiel unserer Betrachtung dienten uns die Überlegungen von Rudolf Steiner, der sich u. a. mit der Formgebung von Gebäuden befasste. Ihm war es wichtig, dass das Innere eines Gebäudes, seine „Aufgabe“, sich auch im Äußeren widerspiegelt. Zudem sollten sich die Gebäude auch in ihrer Formgebung an ihrer natürlichen Umgebung orientieren.
Das Goetheanum in Arlesheim (CH) stellt ein besonders eindrückliches Beispiel dieser Auffassung dar. Die Schülerinnen und Schüler wurden unter fachkundiger Führung durch dieses denkmalgeschützte Bauwerk geführt und konnten dort mit allerlei Fragen ihre Überlegungen zum harmonischen Zusammenspiel zwischen Natur und Bauen einbringen. Bei einem Rundgang durch Arlesheim und die Dornacher (CH) Rudolf Steiner Schule erweiterten sie ihre Beobachtungen.
Folgende Bilder dokumentieren einzelne Elemente des heutigen Tages:
3. Tag: Mittwoch, 30. Januar 2019
Harmonie in Musik und Bewegung
Der heutige Tag begann mit Bewegung: Dr. Stefan Preis besuchte uns erneut, um Bewegungsabläufe und Bewegungsgrenzen auszuloten und damit weitere Einsichten in körperliche Harmonie – oder Disharmonie – zu erhalten. Mit gezielten Übungen im Sitzen, meditativen Kurzübungen und einer kleinen Einführung in Qi Gong zeigte er weitere Möglichkeiten der körperlichen Selbsterfahrung. Daran schloss sich eine Aufarbeitung des Goetheanum-Besuches an. Musikalisch stand insbesondere Bartok auf dem Programm. Den philosophischen Kern bildete eine Übersetzung aus Senecas epistulae morales, in denen es um den Umgang mit Zeit ging.
Hier die Bilder zum Tag:
4. Tag: Donnerstag, 31. Januar 2019
Harmonie in der darstellenden Kunst und in der Politik
Der Besuch der Nachbarstadt Basel sollte uns heute Einblicke in die Umsetzung von Harmonie in Kunst und Politik geben. Deswegen galt unser erster Halt der Antikensammlung, in der die Schülerinnen und Schüler sich an Objekten ihrer Wahl mit dem Thema Harmonie beschäftigten; ihre Skizzen zeigten teilweise eindrucksvolle Ergebnisse und Überlegungen.
Nach einer Mittagspause wurde eine Führung durch das Basler Rathaus geboten. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler in das Wesen der Schweizer Politik und die Funktion von Konsens eingeführt. Auf dem Weg durch die Stadt übten sie sich in verschiedenen Gehvarianten, die zweifelsohne auch dem Ministry of Walks gefallen hätten.
Das sind die Bilder unseres Baselbesuches:
5. Tag: Freitag, 1. Februar 2019
Wie zeigt sich Harmonie in der Politik? Worüber wird in Lörrach nachgedacht? Was sind und waren hier strittige Fragen – und wie wurden sie gelöst?
Diesen Fragen gingen wir im Lörracher Rathaus nach. Hubert Bernnat, ein Kenner der Lörracher Geschichte und Stadtpolitik, demonstrierte am Beispiel der Diskussion um den ehemaligen Lörracher Bürgermeister Boos, wie im Gemeinderat um die „richtige Erinnerung“ an dessen Regierungszeit unterm Hakenkreuz gerungen wurde. Nach einer Einführung in die Quellen zu Stolpersteinen durch den Stadtarchivar Andreas Lauble bekamen die Projektteilnehmer*innen ein weiteres Beispiel für politische Auseinandersetzung vorgelegt.
Den Abschluss des Projektes bildete ein Fazit zur erlebten Woche, in dem alle Aspekte, unter denen das Thema Harmonie beleuchtet wurde, zusammengestellt und zueinander in Beziehung gesetzt wurden.