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Schulleben :: Schuljahr

Wie verschmutzt ist unser Fluss Wiese eigentlich wirklich? Wenn man entlang der Wiese joggen geht oder eine Radtour macht, sieht man immer wieder am Flussufer Plastikmüll. Plastiktüten, Plastikflaschen, leere Duschgels und noch vieles mehr. Doch was man auf den ersten Blick nicht sieht, ist Mikroplastik. So wird Plastik genannt, das kleiner als 5 Millimeter ist. Flüsse, wie der Rhein, das wissen wir, sind stark verschmutzt.

Doch wie steht es um die Wiese? Wir, die Klasse 9a, wollten im Rahmen des Projektes Plastikpiraten (bei dem sogar eine Reise ans Meer gewinnen kann) herausfinden, ob auch die Wiese und die Tiere, die in unserem Fluss leben, schon, wie die großen Flüsse, von Plastikmüll bedroht sind.

Am Dienstag, den 09.11.16 versammelten wir uns schon früh am Morgen vor dem Biologieraum. Wenn man sich umsah, sah man, dass die 22 Schüler heute keine Schulsachen dabei hatten. Stattdessen hatte jeder einen Wanderrucksack dabei, manche hatten sogar Wanderschuhe an.      Ziel des heutigen Tages war die Wiese. Dort würden wir den Fluss auf Plastikmüll untersuchen. Das klingt erst einmal langweilig, doch unsere Motivation war das „Projekt Plastikpiraten“, an dem wir teilnahmen. Um am Projekt teilnehmen zu können, mussten wir, einen Fluss vor Ort auf Plastik untersuchen, das Ganze dann dokumentieren und einsenden. Das waren für heute also unsere Vorsätze. Vorab gab es noch ein paar Ansagen von unserer Biologielehrerin Frau Kalt und schließlich machten wir uns auf den Weg

An der Wiese angekommen, schauten wir uns unser heutiges „Klassenzimmer“ erstmal genau an und erkundeten die Gegend ein bisschen. Trotz der Novemberkälte waren wir motiviert und freuten uns auf die kommenden Stunden. Schließlich gingen wir in die schon im Unterricht abgesprochenen 5 Gruppen und machten uns an die Arbeit. Die Geschwindigkeit des Flusses messen, ein Netz aufbauen, das Mikroplastik auffängt, Müllansammlungen am Ufer und den treibenden Müll im Wasser sammeln, zählte zu unseren Aufgaben. Das Reporterteam, das aus 7 Schülern bestand, interviewte die Gruppen und dokumentierte den ganzen Vormittag mit Fotos.

Gruppe für Gruppe wurde von den Reportern über ihre Aufgaben und ihre bisherigen Ergebnisse befragt. Wenn man sich bei den Schülern umhörte, wie es ihnen denn gefiele, hörte man Sätze wie „Es ist mal eine gute Abwechslung zur Schule“ oder „Es wäre echt cool, wenn wir die Reise ans Meer gewinnen würden“. Die Grundstimmung war den ganzen Vormittag über sehr positiv, was auch zu einer guten Arbeitsatmosphäre beitrug.

Die erste Gruppe, beschäftigte sich mit der Flussbeschreibung und der Fließgeschwindigkeit der Wiese. Bäume, wie Ahorn, Eiche und Weiden stehen hier an der Wiese. Enten, Ameisen und Fischreiher sind Tiere, die an und in der Wiese leben. Die 3. Gruppe fand heraus, dass es nur kleine Müllansammlungen von Plastik- und anderem Müll gab. Bisher also noch gute Ergebnisse. Und auch bei den gefährlichen Müllarten schlägt sich die Wiese gut. Wir sahen verrottete Speisereste und benutzte Hygieneartikel, glücklicherweise jedoch keine Chemikalien, wie Batterien oder Farbe. Gruppe 4 achtete eine Stunde lang auf das Treibgut im Fluss. Auch hier sind die Ergebnisse erstaunlich gut. Sie konnten innerhalb dieser Stunde nur insgesamt vier treibende Müllstücke beobachten. Im Vergleich zum natürlichen Treibgut, mit 3 Müllstücken, ist das wenig. Auch bei den Messungen von Mikroplastik, kamen relativ gute Werte heraus: Innerhalb einer Stunde, hingen 21 Pellets in unserem Mikroplastiknetz. Das macht eine Durchschnittszahl von 1,59 Pellets.

Unser Fluss Wiese ist also noch nicht stark verschmutzt und somit auch nicht bedroht. Trotzdem müssen wir uns bewusst sein, dass die Weltmeere und die großen Flüsse unter dem Plastikmüll leiden, auch, wenn unser kleiner Fluss Wiese noch nicht in Gefahr ist. Nach drei Stunden wissenschaftlicher Arbeit und mit den Ergebnissen in der Tasche, machten wir uns auf den Weg zurück zur Schule. Dort tauschten wir unsere Ergebnisse aus und trugen diese in unser Projektheft ein. Es war trotz der Kälte ein sehr schöner Vormittag, der eine gute Abwechslung zum Schulalltag war.